CROSSING THE FREEWAY ist eine einstündige Performance für sieben Tänzer*innen, die in Teilen von einer Videoinstallation begleitet wird. Während der Aufführung ist das Publikum immer wieder eingeladen, den Bühnenraum zu durchqueren und neue Perspektiven einzunehmen. CROSSING THE FREEWAY schafft Konfrontationen mit der emotional-körperlichen Ebene von Migrations- und Fluchtbewegungen, die durch die multiplen Krisen der Gegenwart ausgelöst werden – bedingt auch durch die auf nahezu schrankenloser Ausbeutung von Mensch und Natur basierende Ökonomie der kapitalistisch verfassten Industrieländer des Westens. In abstrahierter Form entwickelt CROSSING THE FREEWAY ein minimalistisches Bewegungsvokabular, das vielfältige Rezeptions- und Interpretationsmöglichkeiten eröffnet, und dabei dennoch die der Abstraktion zugrundeliegenden individuellen Erfahrungen im Blick behält.

Im Vorfeld der Produktion wurden vom Choreografen Kosmas Kosmopoulos, der auch als Pädagoge tätig ist, und von weiteren Projektbeteiligten Erfahrungsberichte von Berliner Kindern mit Fluchterfahrungen bzw. Migrationsgeschichte und deren Familien gesammelt. Zusammen mit den themenbezogenen Erfahrungen der am Projekt beteiligten Künstler*innen war dieses Material Inspiration und Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Tanzperformance. In Anlehnung an die Art der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Migration und Flucht führt auch in CROSSING THE FREEWAY die Abstraktion der Erfahrungen zu einer entindividualisiert anmutenden Bildsprache, zu der sich in eine emotionale Beziehung zu setzen eine Herausforderung ist. Die Wiederholung jedoch eröffnet Räume für die besonderen Details im Unterwegssein der Agierenden, das Individuelle im vermeintlich Gleichen wird sichtbar gemacht. Der Blick auf das, was geschieht, ist zuweilen nicht leicht zu ertragen, ein Ende, ein versöhnliches oder gar ein irgendwie glückliches, wird nicht konstruiert. Vom falschen Leben ins richtige zu gelangen scheint auch in CROSSING THE FREEWAY unmöglich. Was dennoch bleibt, vielleicht, ist die Möglichkeit von Hoffnung.

Performance und Cast
Performance: (Angeliki Anargyrou), Aaron Carey-Burrows, Sofia Gousgoula, (Lea Hoffmann), Maia Joseph, Jaewon Jung, (Maria Kandylaki), Nikoleta Koutitsa, Davide Lorenzi, (Heun Min Kim), (Nikos Evangelos Nikolaou), (Dmytro Grynov), (Elton Petri), Caspar Sebastian Stuart
Künstlerische Leitung, Konzept und Choreografie: Kosmas Kosmopoulos
Choreografische Assistenz: Nikoleta Koutitsa
Musik und Komposition: Antonios Palaskas
Ausstattung: Michael Graessner, Kosmas Kosmopoulos
Technische Leitung und Lichtdesign: Andreas Harder, (Dimitrios Stamatis)
Text und dramaturgische Beratung: Kai Pichmann
Produktionsleitung und Kommunikation: Fee Josten, Carmen Maria Jentzsch, Effie Athanasodimitropoulou, (Michael Ludwig Tsouloukidse)
Fotografie, Video und Dokumentation: Giovanni Lo Curto

Aufführungen

_ im März 2024 (Wiederaufnahme – anlässlich des 5. Jahrestags der Institutionalisierung der Initiative LUNA PARK als gemeinnütziger Verein)
Freitag, 15.03.2024, 20:30 Uhr
Samstag, 16.03.2024, 20:30 Uhr
Sonntag, 17.03.2024, 17:00 Uhr

Uferstudios (Studio 14), Badstr. 41a, 13357 Berlin

Tickets
15 € bzw. 10 € (ermäßigt für Studierende, Auszubildende, Menschen mit Behinderungen, Arbeitslose und Inhaber*innen der Tanzcard) bei RESERVIX

_ im September 2019
27.09.2019, 19:00 Uhr
28.09.2019, 19:00 Uhr
29. 09.2019, 17:00 Uhr
& TANZSCOUT-Nachbereitung „dance//think“ mit Amelie Mallmann im Anschluss an die Vorstellung am 28.09.2019

Uferstudios (Studio 14), Badstr. 41a, 13357 Berlin

Produktion und Förderung
Eine Produktion der Initiative LUNA PARK e.V. und von Kosmas Kosmopoulos in Zusammenarbeit mit der Gesundbrunnen-Grundschule, unterstützt im Rahmen des Projekts „tanz(t)räume“, gefördert durch TANZPAKT Stadt-Land-Bund und kofinanziert durch die Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Projekt „tanz(t)räume in 2024“, gefördert durch das Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt über den Projektfonds des QM Badstraße