„CAPTURE & discard“ thematisiert den Versuch einer Gruppe von Individuen, all das aus ihrem alltäglichen Leben zu entfernen, was ihr Leben und ihren Alltag bisher ausgemacht hat: Subjekte, Objekte, Verhaltensmuster, Beziehungen, Erinnerungen, Erkenntnisse, Wünsche, Hoffnungen, Ängste und moralische Prinzipien. Es geht um das essentielle Bedürfnis von Individuen, frei zu sein, sich von all dem frei zu machen, was sie sich im Verlauf ihrer Existenz angeeignet haben. Es geht um den Versuch einer Beendigung des Gefangen-Seins in Verhältnissen, die vom ritualisiertem Haben-Müssen, von Besitzdenken und vom Zwang zu Konsum und beständiger Reproduktion geprägt sind. Es geht aber auch um den Versuch zu beschreiben, was nach der Zerstörung solcher Verhältnisse möglich sein könnte.